Nach zwei Jahren des sportlichen Niedergangs soll es beim SV Rot-Weiß Kemberg endlich wieder bergauf gehen. Der Verein hat in der Sommerpause ordentlich auf dem „Transfermarkt“ zugeschlagen und neun neue Fußballer verpflichtet. Pressesprecher Frank Heise betont, dass die Neuzugänge beiden Teams zur Verfügung stehen, wer die Qualität für die „Erste“ (Landesklasse) nicht besitzt, rückt in die Kreisliga-Mannschaft.
Prominenteste Verpflichtung bei den Rot-Weißen ist Angreifer René Fischer, der in der Region bereits für den FC Grün-Weiß Piesteritz, VfB Gräfenhainichen und den SV Einheit Wittenberg gekickt hat. Heise ist sich sicher, dass Fischer die gewünschte Verstärkung im Angriff ist, auch wenn er weiß, dass der 29-Jährige aufgrund seiner häufigen Wortwechsel mit den Schiedsrichtern nicht ganz unumstritten ist. „Er hat mir gesagt, dass er jetzt die nötige Reife besitzt, sich aus Diskussionen rauszuhalten“, meint der Pressesprecher, der sich dafür von Fischer auch das passende Versprechen abgeholt hat.
Dem Verein ist es zudem gelungen, ehemalige Kicker an die Landesklassen-Elf zu binden. Heise selbst nennt das Qualitätssicherung. Michael Geipel, der seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden musste, unterstützt Chefcoach Stefan Kohnert ab der neuen Serie als Co-Trainer, Ex-Keeper Roger Lajow trainiert die Torleute. Neu im Team sind ebenfalls Markus Gierke (Rot-Weiß Bad Schmiedeberg), Sebastian Meisel (Freizeitkicker, Bad Schmiedeberg), Christof Oertel (Torgau), René Carius (Klödener SV), Felix und Florian Uhrig, Martin Petermann (alle VfB Gräfenhainichen) sowie Sven Neczkiewicz, der vom SV Calau aus Brandenburg kommt. Der 28-Jährige hat bei einer Kemberger Dachdeckerfirma Arbeit gefunden, sich im Ort eine Wohnung gesucht und im Verein angemeldet. Die restlichen Verpflichtungen liefen mehr über die Schiene Angebot und Nachfrage ab. Kurzum: Es hatte sich herumgesprochen, dass Kemberg nach dem großen personellen Aderlass in den vergangenen zwei Jahren (die MZ berichtete) auf der Suche nach Fußballern ist, die eine neue Herausforderung suchen.
Nach dem Absturz von der Verbandsliga in die Landesklasse möchten die Rot-Weißen den dritten Abstieg in Folge unbedingt vermeiden. „Wir wollen im gesicherten Mittelfeld landen“, erklärt der Pressesprecher das Saisonziel und hofft, dass die Fußballer auch Taten sprechen lassen Die „Zweite“ ist aus der Nummer Abstieg bereits raus. Aufgrund der neu gebildeten Kreisliga mit den Staffeln Nord und Süd (je zwölf Teams) ist die Kreisklasse im Fachverband Wittenberg abgeschafft. Heises persönlicher Favorit auf Platz eins in der Landesklasse ist der FC Grün-Weiß Piesteritz II. Dahinter wird der VfB Gräfenhainichen eine gute Rolle spielen. Das Vorstandsmitglied ist gespannt, wie sich Aufsteiger VfB Zahna aus der Affäre zieht. So einen souveränen Kreismeister habe es seit Jahren nicht mehr gegeben.
Derzeit „keulen“ die Landesklassen-Kicker in mehreren Trainingseinheiten pro Woche für das Unternehmen Klassenerhalt. Bei der Hitze wird dosiert zur Sache gegangen. Vom 8. bis 11. August steht ein Trainingslager in Geiselwind (Bayern) auf dem Programm. Aber nicht im dortigen Freizeitpark.