Kemberg konnte gegen den Favoriten mehr als eine Achtungszeichen setzen.

Ich erlaube mir heute einmal, in eigener Sache zu beginnen. Die von mir verfassten Spielberichte wurden so an die Mitteldeutsche Zeitung gesandt und erschienen mehr oder weniger originalgetreu in der jeweils folgenden Ausgabe. Mit Beginn der jetzigen Saison wurde seitens der Zeitung festgelegt, dass bei Heimspielen ein Mitarbeiter der Zeitung die Berichte verfasst und „alle Auswärtsspiele werden wie gewohnt von ihnen beschrieben“ (Zitat einer email der Mitteldeutschen Zeitung vom 08.08.2011). Der „Spielbericht“ vom Auswärtsspiel in Völpke erschien, allerdings war der Berichterstatter gar nicht in Völpke und dieser Spielbericht in der Zeitung stammt auch nicht von mir. Grundsätzlich ist es lobenswert, dass Kemberg auf Grund der Spielklassenzugehörigkeit die entsprechende Wertigkeit genießt (und auch verdient), aber Mitarbeiter der Mitteldeutschen Zeitung scheinen zum wiederholten Mal vergessen zu haben, dass die Kommunikation eines der vorherrschenden Merkmale der Menschheit ist. Da ich meine Aufgabe grundsätzlich darin sehe, für den Verein da zu sein, werde ich auch in Zukunft die Spielberichte schreiben und auf unserer Homepage einstellen.
Trainer Jiri Andrusak machte aus der Not eine Tugend (Dominik Weigel 2 Monate Ausfall, Phil Hoffmann 6 Monate Ausfall, Andre' Müller 2 Spieltage Sperre, Matthias Liebmann fehlte arbeitsbedingt) und stellte taktisch völlig um, er agierte mit einer Dreier-Abwehr-Kette (Michal Fiala, Martin Olejnik, Marvin Richter), setzte davor eine Doppelsechs (Mathias Smetak, Petr Elias), spielte im Mittelfeld mit Sebastian Arlt, Michal Obrtlik und Henry Reiß und stellte Michal Salak und Nico Geißler im Angriff auf.
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In den ersten 10 Minuten passierte nicht viel, jeweils ein Eckball (9. Minute Haldensleben, 10. Minute Kemberg) waren die „Höhepunkte“. Die Gäste hatten schon jetzt die reifere Spielanlage, agierten jedoch sichtbar zurückhaltend. In der 13.Minute blitzte Kemberger Gefährlichkeit auf, auf rechts wurde Nico Geißler angespielt, der spielte auf Arlt, welcher zurück passte, weiterlief und sofort wieder angespielt wurde, sein Schuss zischte denkbar knapp über den Kasten. Im Gegenzug hatte Haldensleben die erste richtige Chance, aus 16 Meter kam ein Spieler völlig frei zum Schuss,, dieser ging knapp über der Kasten. Danach passierte erst einmal nicht allzu viel, das Spielgeschehen fand fast ausschließlich zwischen den Strafräumen statt. In der 27. Minute erhielt Haldensleben einen Freistoß zugesprochen, dieser fand auch einen Abnehmer an der Fünfmeterlinie, den Kopfball konnte Christoph Heede sensationell zur Ecke abwehren. Nur drei Minuten später ein Ballverlust der Kemberger im Aufbauspiel, plötzlich war Haldensleben in Überzahl und Heede konnte sich abermals auszeichnen, indem er den Schuss aus 5 Metern abwehren konnte (zum Glück für Kemberg übersah der Schütze seine besser postierten Mitspieler). In der folgenden Viertelstunde bis zur Halbzeit hatte Kemberg noch ansatzweise eine Chance, ein Reiß-Schuss kann abgeblockt werden und die anschließende Flanke wurde von Fiala über den Kasten geschossen.
Nach der Pause hatte Kemberg die erste Möglichkeit, noch in der 46. Minute erreichte ein Pass Salak, der den Ball mit der Brust auf Obrtlik ablegte, dessen Schuss verunglückte jedoch. Zwei Minuten später konnte Heede sich aus zeichnen, ein Schuss aus 20 Metern kratzte er aus dem Eck. In der 55. Minute Freistoß für Kemberg, den Reiß weit in den Strafraum zirkelte. Salak läuft perfekt durch und köpft auch optimal, allein der Haldensleber Torhüter hat etwas gegen einen Kemberger Torerfolg und zeigt eine erstklassige Parade. Jetzt gewannen die Gäste immer mehr Übergewicht und setzten sich regelrecht in der Kemberger Hälfte fest. Dieser Drangperiode konnte Kemberg aber widerstehen, was vor allem daran lag, dass an diesem Tag Michal Fiala, Martin Olejnik und Petr Elias immer da waren, wenn es brenzlig wurde. So stellten zwei Schüsse Heede nicht vor allzu große Probleme. In der 65. Minute hätte er aber keine Chance gehabt, ein Einwurf erreicht einen Haldensleber Spieler im Strafraum, dieser kann ihn annehmen, dreht sich und schießt denkbar knapp daneben. 20 Minuten vor Schluss schien das Haldensleber Pulver verschossen, aber auch Kemberg musste dem bis dahin betriebenen Kraftaufwand Tribut zollen. In der 77. Minute versuchte es Salak mit einem Freistoß, dieser war aber zu mittig, um richtig gefährlich zu werden. In den letzten 10 Minuten hatte Kemberg noch zwei Schusschancen, gefährlich waren die dann auch nicht. Haldensleben konnte auch nur noch einmal zeigen, dass sie eine Spitzenmannschaft sind, als über 5 Stationen direkt kombiniert wurde, der abschließende Schuss stellte aber keine Gefahr für das Kemberger Gehäuse dar. Danach hatte Kemberg auf Grund einiger Freistöße und Ecken noch einige bange Momente zu überstehen, dann war pünktlich Schluss und Kemberg musste auch im vierten Spiel nacheinander ohne Torerfolg leben, jedoch besitzt dieses torlose Unentschieden einen sehr hohen Stellenwert. Sicherlich hatte Haldensleben mehr vom Spiel und auch mehr Torchancen, jedoch ist dieses Unentschieden als gerecht ein zu stufen, was hoffentlich auch die Haldensleber so sehen. Alle Kemberger Spieler zeigten an diesem Tag, dass sie gewillt sind, in der Verbandsliga zu bestehen und wenn dieser Wille auch in den nächsten Spielen vorherrschend ist, wird es definitiv wieder einmal einen Torjubel geben.
Aufstellung: Christoph Heede, Sebastian Arlt (81. Andre' Apitzsch), Michal Obrtlik, Mathias Smetak, Michal Salak, Nico Geißler (87. Andre' Müller), Michal Fiala, Martin Olejnik, Henry Reiß (75. Lukas Hillebrandt), Petr Elias, Marvin Richter
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